Für die überwiegende Anzahl der Beschwerden und Schmerzzustände ist eine konservative, also nicht operative, Therapie möglich. Dies gilt im Übrigen auch für die Mehrzahl der Sportverletzungen. Das Behandlungskonzept basiert im Wesentlichen auf der physikalischen Therapie. Physikalische Therapie ist der Oberbegriff für die befundgerechte und planmäßige Anwendung von Mechano- und Bewegungstherapie sowie thermischer, elektrischer und physikochemischer Wirkqualitäten. Gemeint sind hierbei Krankengymnastik, Ergotherapie, manuelle Therapie und Elektrotherapie. Wärme- oder Eisanwendungen, Lymphdrainage und funktionelle Verbände werden ergänzend eingesetzt.
Durch die kurzfristige Anwendung sog. nicht-steroidaler Antirheumatika (z.B. Voltaren ®) oder die selektive Injektion- bzw. Infiltration schmerzhafter Gelenke können Schmerzen aufgrund von Entzündungen in aller Regel zuverlässig und schnell beseitigt werden. Bei degenerativen, also alterungsbedingten Gelenkserkrankungen und Beschwerden kann die moderne Medizin zuverlässig helfen. Mit der Gelenkinjektion von Hyaluronsäurepräparaten oder autologem (= körpereigenem) thrombozytenreichem Plasma (PRP, ACP) können Schmerzen genommen und der Gelenkverschleiß verlangsamt werden. Der Gelenkersatz durch ein künstliches Gelenk kann somit hinausgezögert werden. Beide Verfahren sind wissenschaftlich gut untersucht und evaluiert.
Liegt eine schmerzhafte Verkalkung an der Schulter vor, ein Tennis- oder Golferellenbogen, chronische Entzündungen an Sehnenansätzen oder ein sog. Fersensporn, kann die Stosswellentherapie zum Einsatz gebracht werden. Dieses schmerzlose Verfahren führt durch die Ausschüttung biologisch aktiver Substanzen zu einer Stoffwechselaktivierung des Gewebes mit nachfolgender Reparation.
Die Akupunktur, als Teil der traditionellen chinesischen Medizin, ist seit Jahren im Westen angekommen und mittlerweile sehr gut wissenschaftlich untersucht worden. Insbesondere können Schmerzen bei Kniegelenksarthrose und lumbalen Rückenschmerzen sehr gut gelindert werden.
Ziel der konservativen Therapie muss es immer sein, eine Operation zu verhindern und dem Patienten die Bewegungsfreiheit ohne Schmerzen wieder zu geben.